Gelebte Menschlichkeit in Unternehmen

Gelebte Menschlichkeit in Unternehmen

Den Menschen in Unternehmen fehlt zu ca. 85 % die emotionale Bindung an ihr Unternehmen. Den Führungskräften kommt in dem Zusammenhang eine hohe Bedeutung zu.

Unser Wirtschaftssystem ist ein kapitalistisches, das es gilt, zunehmend zu einem gemeinwohlorientierten System zu transformieren. Nicht von heute auf morgen und schon gar nicht revolutionär, sondern getragen von Pionieren in Unternehmen und Verwaltungen, die nicht mehr der Konkurrenz das Wort reden, sondern der Kooperation. Diese Pioniere stehen für eine Kultur von Vertrauen und Menschlichkeit, und zwar nachhaltig und nicht aus Gründen der Imagepflege oder des Greenwashings. Das also sind die Führungskräfte, denen sich der arbeitende Mensch von Herzen gerne anschließen wird.

Der Blick dieser Pioniere ist auf Gesundheitsvorbeugung und /-erhaltung gerichtet, und zwar im ganzheitlichen Sinn, nämlich, dass Körper, Geist und Seele eine Einheit bilden. Dieser Ansatz der von Antonovsky kreierten Salutogenese wurde als Grundpfeiler für ein Betriebliches Gesundheitsmanagement im Jahre 1986 während eines Kongresses der UNO-Weltgesundheitsorganisation im kanadischen Ottawa gewählt.

Das gilt bis heute, nur konnte der Ansatz bisher, hauptsächlich aus systemrelevanten Gründen, wenn überhaupt, nur rudimentär umgesetzt werden.

So, wie es der Pioniere bedarf, die der gelebten Menschlichkeit in ihren Organisationen zu ihrem Recht verhelfen, so bedarf es in den Organisationen Führungskräfte, die den salutogenetischen Ansatz vorleben. Dieses Vorleben ist Teil des Bereichs Gesundheitsförderung im Rahmen eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements und gehört zur Systemprävention. Zur Erläuterung: Gesundheitsförderung im Rahmen des in Ottawa kreierten Betrieblichen Gesundheitsmanagements umfasst drei Sparten, nämlich die

  • Systemprävention, quasi die gesamtunternehmerische Sicht der Aufbau- und Ablauforganisation,
  • Verhältnisprävention, im Großen und Ganzen der ergonomische Bereich
  • Verhaltensprävention, der Katalog an Möglichkeiten und Maßnahmen zur Vorbeugung und Erhaltung der Gesundheit

Ohne Vorrang der Systemprävention zur Etablierung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements erzeugten die anderen beiden Präventionssparten nur zusammenhangloses Stückwerk.

Die Systemprävention setzt auf Führungskräfte, die als Vorbilder fungieren. Führungskräfte leben „Gesundheit“ vor. Alles, was typischerweise zur Gesundheitsvorbeugung gehört, nämlich:

  • Bewegung
  • Ernährung
  • Schlaf
  • Gedanken

werden von Führungskräften praktiziert. Mitarbeiter*innen werden so nolens volens von den „Lokomotiven“ gezogen und motivieren sich gegenseitig, dass sie aus den Möglichkeiten der Verhaltensprävention (Fitness, Laufen, Yoga, Pilates usw. usw.) aus dem Vollen schöpfen und mit Spaß und Freude auf dem Gesundheitstrip bleiben.

Haupttreiber für ein Gelingen von systempräventiven und anschließenden verhaltenspräventiven Maßnahmen und Methoden sind dabei die Faktoren

  • Achtsamkeit und
  • Selbstverantwortung

Führungskräfte werden im Bestreben nach Menschlichkeit zu Vorbildern, denen man sich gerne anschließt und die man gerne auf sich abfärben lässt. Sie leben den salutogenetischen Ansatz, sind empathisch, führen in Augenhöhe und das macht einen entscheidenden Unterschied in der Mitarbeiterbindung. Menschen werden nicht bloß Dienst nach Vorschrift ableisten, sondern mit Freude und Begeisterung zur Arbeit gehen – etwas, das mit einer simplen Gehaltserhöhung etc. dauerhaft nie zu erreichen sein wird und die alljährliche Gallup-Studie sowie das Image als Arbeitgeber für Ihre potentiellen Wunsch-Mitarbeiter maßgeblich verändern und sehr attraktiv machen könnte und die Mitarbeiterfluktuation oder Kosten und Folgekosten für Krankenstandsausfälle usw. nachhaltig beeinflussen kann.