Grenzen des Wachstums
Kommt Ihnen bekannt vor? Ja, der Club of Rome hat bereits 1972 dargelegt, wohin die Reise gehen kann, wenn wir nicht radikal das Steuer herumreißen und unsere Lebensgewohnheiten verändern.
Leider ist das mit dem „Steuer herumreißen“ negativ besetzt. Wenn wir Entwicklungen nachzeichnen, können wir erkennen, dass wir immer mehrere Möglichkeiten haben, als das Zwangsläufige „Weiter so“, im Bestreben des „Höher, Schneller, Weiter“.
Ältere Jahrgänge mögen sich noch erinnern, als in den 60er Jahren eine Zukunft des erfüllten Arbeitslebens beschrieben wurde, in dem jeder/jede Einzelne Sinnhaftigkeit, Wohlgefühl, Muße und Ausgeglichenheit finden sollte. Definiert wurde ein „Volumen“ an Arbeit, das zu bewältigen ist, um die Grundbedürfnisse aller Menschen befriedigen zu können. Das Zauberwort hieß damals „Automatisierung“. Vor allem Roboter und Computer wurden als die Unterstützer angesehen, die dem Menschen die Arbeit abnehmen sollten, um diesen die Möglichkeiten zu geben, sich verstärkt den „schönen“ Seiten des Lebens zuzuwenden. Der Mensch als Schöngeist, den Künsten zugeneigt, als liebevoller Vater, als liebevolle Mutter, Zeit zu haben, Kinder nach ihren eigenen inneren Maßstäben entwickeln zu lassen. Mehr Kairos, einem Gefühl von Zeitlosigkeit, wurde das Wort gesprochen, zur Überwindung von Kronos, der Entsprechung von Dringlichkeit, Stress, Emotionalität und Konkurrenz.
Stattdessen wurde die Automatisierung genutzt das „Höher, Schneller, Weiter“ exponentiell zu potenzieren. Ergebnis davon, eine zunehmend „erschöpfte“ Welt.
Im Wesentlichen unsere Erde, die diese Form von Ausbeutung absehbar nicht mehr verkraften kann. Klimawandel, Verschwinden der Artenvielfalt, Erosion fruchtbarer Böden und Ertragsschwund aufgrund des unaufhörlichen Raubbaus, Erschöpfung von Ressourcen u.v.a.m. zeigen drastisch die Grenzen des Wachstums auf.
Zunehmende Erschöpfung der Menschen im Arbeitsleben. Abnehmende Produktivität, hohe Krankenstände, Burnout, Dienst nach Vorschrift, innere Kündigungen verheißen nichts Gutes, was Menschen ermöglichen sollte, „sich selbst sein zu lassen“.
Wie widersinnig erscheint in diesem Zusammenhang, dass „Leistungsträger“ unserer Gesellschaft fordern, dass mehr gearbeitet werden müsste. Urteile über „die jungen Leute“, die offenbar das Arbeiten verlernt haben. Der Wettbewerbsfähigkeit unserer „deutschen Gesellschaft“ wird das Wort gesprochen, wir müssen wieder mehr arbeiten, um den Anschluss an die Welt zu bekommen.
Gesamtzusammenhänge werden einfach außer Acht gelassen. Das „Höher, Schneller, Weiter“ feiert Urstände, und wir rasen mit nicht nachlassender Geschwindigkeit, wie die Titanic, auf den Eisberg.
Stattdessen sollten wir dankbar sein, dass die nachfolgenden Generationen, beginnend mit der Generation Z, nicht mehr bereit sind, sich diesem „Joch“ zu unterwerfen. Es heißt von nun an „gestalten“ und zwar unsere Einstellungen zum Leben, zu dem, was wirklich wichtig ist. Qualität statt immer mehr „schädliche“ Quantität, vor allem an Konsumgütern. Mehr Kairos statt Kronos.
Claus Weselsky sei Dank, dass er im Eintreten für seine Klientel aufgezeigt hat, was wirklich wichtig ist. „Mehr freie Zeit“ für Erholung, Muße, Gesundheit, Mitgefühl für sich und andere. Diesen Weg gilt es weiterzuverfolgen.
Nicht machbar? Nun gut, dann werden wir uns noch wundern.