Positiv Denken

Positiv Denken kann ein Mittel gegen depressive Verstimmungen sein

Störungen der Psyche sind verstärkt Ursache für mehr Krankheitstage in Unternehmen und Verwaltungen. Manchmal muss es gar nicht soweit kommen. Hierbei geht es nicht um die notwendigerweise zu behandelnden Störungen durch medizinische Fachkräfte, sondern um kleine Stellschrauben der Vorbeugung. Eine Episode mit einer Bekannten mag dazu ein wenig Aufschluss geben.

Sie erzählte mir, dass ein Freund von ihr zu depressiven Verstimmungen neigen würde. Er hätte als Strategie allerdings, konsequent, positiv zu denken. So würde er z.B. morgens den Tag begrüßen: „Heute ist ein schöner Tag“ oder „Es geht mir gut“. Dass er trotzdem immer wieder „abrutschen“ würde, ließe ihn schon sehr (ver-)zweifeln. Wie ich das denn sehen würde?

Dazu erläuterte ich ihr meine Erfahrungen mit dem positiven Denken, die sich in drei Kategorien einteilen: Salutogenese, Pathogenese und Wunschdenken.

Salutogenetisch geht es darum, dass wir die Schöpfer unseres Seins sind, verantwortlich also auch für die hellen und die dunklen Seiten in unserem Leben. Entscheidend ist, welche Einstellung wir gewinnen (können). Sehen wir das Glas halb voll, ist es salutogenetisch einfacher, den Weg der körperlichen und seelischen Gesundheit zu gehen, als anders herum, das Glas halb leer zu sehen. Hilfreich ist der Satz von Emile Coué, gesprochen, am besten morgens nach dem Aufstehen: „Es geht mir mit jedem Tag, in jeder Hinsicht, immer besser und besser“. Dieser Satz gilt als wirksame Affirmation und hat vielen auf dem Weg der Selbstheilung geholfen. Sollte folglich auch bei Depressionen in konsequenter Weise angewandt, hilfreiche Wirkungen entfalten können.

Der pathogenetische Ansatz geht davon aus, dass, wenn wir krank sind, ob seelisch oder physisch, wir uns einer Kompetenz bedienen, eines Arztes oder sonstig Heilenden, um ein Werkzeug zu bekommen, um wieder gesund zu werden. Dieses Werkzeug kann z.B. eine Anwendung sein oder ein Medikament. Jedenfalls hilft das Vertrauen zu dem/der Heilenden, dass wir uns wieder auf den Weg der Genesung machen. Sagen wir uns dann Sätze, wie: „Heute ist ein schöner Tag“ oder „Es geht mir gut“, dann kommt es eben darauf an, wer uns das empfohlen hat. Sind wir uns bei der Person nicht sicher, wird es nicht wirksam sein – können -.

Und die dritte Version, „Wunschdenken“ kann und wird (in der Regel) nicht funktionieren. Wenn wir nicht vom Herzen her überzeugt sind, dass der affirmative Satz, den wir uns sagen, auch wirklich stimmt, wird er nicht nur keine Wirkung erzielen, sondern darüber hinaus noch Frustration erzeugen, die unsere depressive Stimmung noch vertiefen wird.

Selbstverantwortlich mit der eigenen Gesundheit umzugehen, ist das A und O für gute Lebensqualität, für das Gesundbleiben bis ins Alter und für ein Wohlgefühl im Alltagsgeschehen. Zu empfehlen ist dazu der salutogenetische Ansatz. Ganz einfach deshalb, weil er darauf angelegt ist, Krankheit überhaupt gar nicht erst entstehen zu lassen.