Das neue Paradigma

Das neue Paradigma

Cogito ergo sum. Ich denke, also bin ich. Dieser Satz von Descartes hat die Welt bewegt. Er hat nicht nur die Aufklärung bewirkt, sondern auch in einem Maße Produktivkräfte freigesetzt, die zur Zeit von Descartes und später utopisch schien. Damit sind wir auch gleich bei der Kehrseite der positiven Aspekte. Während die Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital in gewissem Sinne vermehr waren und sind, stoßen wir beim Produktionsfaktor Boden an Grenzen. Und das nicht erst seit heute, wo wir mit Phänomenen wie Klimawandel, Schwund von Biodiversität, zunehmende Unfruchtbarkeit von Böden und dergleichen mehr zu tun haben. Es begann in dem Moment, wo wir Menschen uns aus der „göttlichen“ Einheit gelöst hatten und begannen, uns die Erde untertan zu machen.

Nun könnte man angesichts der Probleme heutzutage auf den Gedanken kommen, es ist sowieso alles egal, das Rad lässt sich nicht zurückdrehen und die Prozesse des Niedergangs lassen sich auch nicht aufhalten. Dieser Gedanke ist mindestens so abwegig, wie umgekehrt die Sichtweise, alles laufenzulassen, weil es so schlimm ja gar nicht ist.

Wir haben uns vielmehr mit den Gegebenheiten abzufinden, um nunmehr zu versuchen, das Beste draus zu machen. Die Situation ist nun mal nicht gut und auch nicht schlecht, sondern sie ist, wie sie ist.

Die Dynamik des „Höher, Schneller, Weiter“ hat allerdings ausgedient. Eigentlich hätte sie in der Form auch nie gelten dürfen, zumindest nicht im ausufernden Sinne, die die Menschen ins Burnout und die Erde, konkret den Faktor Boden, zur Erschöpfung geführt hat. Das Egoistische der bisherigen Handlungsweise muss nolens volens einem Gemeinwohlgedanken weichen, der das „Wir“ im Auge hat und vor allem das Wohl nachfolgender Generationen.

Vor diesem Hintergrund macht es auch keinen Sinn mehr, Organisationen in Unternehmen und Verwaltungen aufrecht zu erhalten, die von einer Über-/bzw. Unterordnung ausgehen. Begegnung in Augenhöhe stellt die Beziehung von morgen dar. Was benötigt wird, dass „ALLE, wirklich ALLE“ sinngemäß die Arme hochkrempeln und sich daran machen, den Planeten zu renovieren bzw. zu restaurieren. Dass es Autoritäten gibt, die qua Ausstrahlung und Kompetenz Führungsqualitäten besitzen und diese auch einsetzen, sollte eine logische und akzeptierte Tatsache darstellen. Die Auswahl von Führungskräften erfordert künftig das Einhalten von Eigenschaften, wie Menschlichkeit, Empathie, Teamfähigkeit und soziale Kompetenz. Nur darüber kann die Bewegung erzeugt werden, dass ALLE in Achtsamkeit und Selbstverantwortung für die gemeinsame Sache des Überlebens eintreten.

Führungskräfte fungieren als Vorbilder und zwar als solche, die dazu beitragen, dass ein „Wir“ gelebt werden kann, die eine auf Vorbeugung und Erhalt von Gesundheit ausgerichtete Einstellung haben, die konsensorientiert sind und sich vom Gedanken der „Co-Creation“ leiten lassen.

So, wie sich die Welt heute darstellt und damit die Zukunft gesichert bleibt, benötigt es eines Paradigmenwechsels im Umgang miteinander. Die Basis dieses neuen Paradigmas wird gebildet aus den Grundzutaten allen Seins: innerer und äußerer Frieden.