Der Faktor M
Aktive Gesundheitsförderung sollte in jedem Unternehmen betrieben werden und dafür braucht es ein alltagstaugliches, zielführendes Konzept im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements.
Mein Anliegen dabei ist es den Faktor „M“ in Unternehmen zu fördern. „M“ steht hierbei für Menschlichkeit. Der Raum dazu ist gegeben im Sektor „Systemprävention“ im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements.
Leider ist der Faktor „Menschlichkeit im Arbeitsleben“ nicht selbstverständlich. Unser Wirtschaftssystem, so wie es sich heute darstellt, lässt es im Grunde nicht zu. In erster Hinsicht steht der Erfolg eines Unternehmens im Vordergrund, gemessen an Gewinnen, Umsätzen, Image, Wachstum. Das heißt ganz schlicht, nicht der Mensch ist der oder das Wichtigste in einem Unternehmen oder z.B. einer Behörde, sondern dient seiner Organisation zum Erreichen der Ziele und zu deren Erfolg. Auf einen Nenner gebracht: der Mensch ist für Arbeit da und eigentlich müsste es umgekehrt sein, die Arbeit für den Menschen.
Gelebte Menschlichkeit sollte im Arbeitsleben in Unternehmen in Zukunft einen besonderen Aspekt einnehmen.
Bislang hatten wir aus dem „Vollen“ geschöpft. Genauer gesagt: es gab wenig Menschen und viel Erde. Was den Faktor Menschlichkeit angeht, diente der Mensch in erster Linie dazu, die Erde auszubeuten. Es bestand und besteht immer noch die Sichtweise des „Höher, Schneller, Weiter“, was mit dazu beigetragen hat, dass Menschen, wie die Erde in ein Burnout geraten sind.
Wenn wir unsere Erde retten wollen, dann haben wir sie vor dem weiteren Burnout zu retten und das wird uns nur gelingen, wenn wir auch dem Faktor „Menschlichkeit“ im Arbeitsleben Vorrang einräumen.
Arbeitszeit ist Lebenszeit. Es ist ein Unding, dass für viele Menschen das Leben erst wieder nach der Arbeit beginnt, bis dahin gilt es zu funktionieren. Häufig ist es dann für viele gar nicht mehr möglich, herauszukommen aus dem Funktionieren-Modus, dass das, was Leben eigentlich ausmacht, Glück, Gesundheit, Liebe, gar nicht mehr im Bewusstseinsfeld liegt. Wenn ich die Arbeit machen kann, die ich wirklich, wirklich will, wenn ich in einem Arbeitsumfeld bin, in dem ich „ich“ sein kann, ohne mich verstellen zu müssen, wenn ich mit Freude zur Arbeit gehen kann, weil ich mich wohlfühlen kann, weil Vertrauen da ist und gegenseitige Augenhöhe, dann sind die Grundlagen da, für Gesundheit …. und gelebte Menschlichkeit.