Faktor „M Menschlichkeit“

Faktor „M = Menschlichkeit“, maßgebend für den Geist des Miteinanders

Der Faktor M inspiriert zunehmend Organisationen. Was eigentlich selbstverständlich sein sollte, ist es in der Regel leider nicht. Es ist schon paradox, dass Mitarbeitende häufig mit wenig Freude und Motivation zur Arbeit gehen, (Gallup Studie weist aus: ca. 70 %, „Dienst nach Vorschrift“ und ca. 15 % „Innere Kündigung“), mit dem Preis zunehmender Depressionen, Herz- /Kreislauferkrankungen und Erkrankungen des Muskel-/Skelettsystems. Der Begriff Work-Life-Balance ist im Grunde entlarvend, denn wieso ist es notwendig, dass eine Balance zwischen der Arbeitszeit und der Zeit außerhalb der Arbeit anzustreben ist? Ist nicht auch Arbeitszeit Lebenszeit?

Wir befinden uns offensichtlich in einer Phase der Transformation, vom Faktor „Konkurrenz“ zum Faktor „M = Menschlichkeit“. Dabei gilt es Abschied zu nehmen von dem Gedanken, dass es immer weiter aufwärts geht mit dem Wirtschaftswachstum und dem unternehmerischen Profitdenken. Das bedeutet nicht, dass wir in Zukunft ohne Effizienz auskommen, aber halt unter Berücksichtigung des ökologischen Fußabdrucks, den es in Zukunft gilt, drastisch zu verringern.

Die Einstellung der Menschen hat zum Überleben sich zwangsläufig zu verändern, vom Wettbewerbsgedanken zum Kooperationsgedanken. Dabei wird es darum gehen wird, die gesamte Weltbevölkerung im Fokus zu haben, für ein gutes Leben für alle (Vision der Gemeinwohlwirtschaft).

Diese Perspektive auf die Unternehmensebenen heruntergebrochen, bedingt einen Paradigmenwechsel, der nicht mehr den quantitativen Ansatz des „Höher, Schneller, Weiter“ verfolgt, sondern den qualitativen Ansatz von Bewahrung, Solidarität und Gemeinwohl. In Bezug auf Mitarbeitende bedeutet das, dass diese nicht mehr die „Werkzeuge“ darstellen für die hemmungslose Steigerung des Profits, sondern in ihrem Wert gesehen und dementsprechend auch behandelt werden.

Hier kommt nun der Faktor „M = Menschlichkeit“ zum Tragen. In Zukunft wird es nur im partnerschaftlichen Einvernehmen möglich sein, sich den gegebenen und zukünftigen Herausforderungen zu stellen. Attitüden einer Über-/Unterstellung, wie sie in Hierarchien üblich sind, werden der Vergangenheit angehören, vielmehr wird es auf die gelebte Selbstverantwortung jeder/jedes Einzelnen ankommen. Auf das Team kommt in Zukunft besondere Verantwortung zu, im gemeinsamen Geist und mit Achtsamkeit im Umgang mit den Ressourcen. Diese Zukunft wird wie bisher nicht konfliktfrei sein, nur die Lösung der Konflikte wird in einem Maße erfolgen, dass alle Beteiligten dabei ihr „Gesicht wahren können.“

So gibt es in Kerala/Indien bereits Regionen, bei dem der Faktor „M“ bestimmend ist. Führungskräfte in Krankenhäusern und Hochschulen werden nach dem Grad an Menschlichkeit ausgewählt und auch in zahlreichen Unternehmen ist der neue Geist bereits eingekehrt. Amma Amritanandamayi, Leiterin der C20, einer Arbeitsgruppe mit Fokus auf die Entwicklung der Zivil-Gesellschaften zur Vorbereitung des letzten G20 Gipfels in Indien, ist maßgebend verantwortlich für die neue sich entwickelnde Kultur in der Region.