Grundlagen für ein innovatives Betriebliches Gesundheitsmanagement
Im vorherigen Blog wurden die Grundlagen für ein nachfrageorientiertes Betriebliches Gesundheitsmanagement beschrieben. Ausgehend von der stattfindenden gesellschaftlichen Transformation, die auch nicht vor den Betriebstoren halt macht, braucht es eine Neuausrichtung im Umgang miteinander. Weg von Konkurrenz hin zur Kooperation, Weg vom Prinzip der Profitmaximierung hin zur Gemeinwohlorientierung.
Als Stichworte für den Perspektivwechsel hin zu einer Nachfrageorientierung wurden genannt, u.a.
- Leben des Faktors „M“
- Schaffen einer (nachhaltigen) betrieblichen Vertrauenskultur
- Führungskräfte als Vorbilder
- Fokus auf Achtsamkeit und Selbstverantwortung
Faktor „M“, Sie erinnern sich, ist der Faktor „Menschlichkeit“. Sie zu leben, ist die Voraussetzung, dass sich eine nachhaltig betriebliche Vertrauenskultur entwickeln kann. Eben nicht mehr der rationale Weg zu Erfolg und Gewinn, koste es, was es wolle, sondern hin zu einem Weg des ganzheitlichen Bewusstseins für die Zukunft, unter Berücksichtigung jeglicher Beziehungen zwischen Menschen, Tieren, der Natur insgesamt.
Hier kommt nun das Betriebliche Gesundheitsmanagement ins Spiel. Eben nicht als Ansammlung von irgendwelchen Gesundheitsangeboten, sondern als systemisches Instrument der Gesunderhaltung aller Mitarbeitenden und damit ein Instrument für die Gesunderhaltung des Betriebes, und zwar auf längere Sicht hin.
Den Führungskräften kommt dabei eine entscheidende Funktion zu. Sie wandeln sich in der Rolle als Ausführende von vereinbarten Zielen, wobei vielfach der Zweck die Mittel heiligte, hin zu (selbst-) empathischen Partner*innen gegenüber ihren Mitarbeitenden bzw. Mitmenschen. Die Führungskraft von morgen pflegt Augenhöhe, lebt, was sie sagt, genießt Vertrauen, ist ein Vorbild im Hinblick auf praktizierter Achtsamkeit und Selbstverantwortung.
Damit sorgen die Führungskräfte dafür, dass sie den Gedanken der Gesundheitsvorsorge und -erhaltung leben. Damit werden sie zu Partner*innen gegenüber ihren Mitarbeitenden, um diese in entsprechender Weise zur Gesundheitsvorbeugung und -erhaltung zu ermuntern. Auf diese Weise wird der Betrieb zu einem sich selbst steuernden System, in dem „Gesundheit“ nicht mehr zu einem extra in den Fokus zu nehmenden Thema wird, sondern nolens volens von allen gelebt wird.
Das Projekt des innovativen Betrieblichen GesundheitsManagements setzt die Führungskräfte in den Stand, sich ihrer Vorbildfunktion nachhaltig gerecht zu werden. Ein Projekt, das in seiner „aktiven Phase“ ca. ein Jahr umfasst in einer anschließenden „passiven Phase“ ein zweites Jahr, um dann ab dem dritten Jahr zum selbstgesteuerten innovativen Betrieblichen GesundheitsManagement zu mutieren, das keinerlei Anstöße mehr von außen benötigt.