Transformation in eine neue Zeit

Repräsentanten für eine neue Zeit: Maja Göpel, Kate Raworth, Frithjof Bergmann, Bodo Janssen, Juhani Ilmarinen, Kai Romhardt, Ralf Kohlen und Rudolf A. Müller. Die Liste ist absolut unvollständig. Dennoch, sie sind Leuchttürme für den gesellschaftlich, wirtschaftlichen und politischen Transformationsprozess, der mit Macht begonnen hat.

Change by design? Möglicherweise. Jedenfalls wird das Szenario „Change by disaster“ nicht benötigt. Die Weltgesellschaft befindet sich im Wandel, ganz einfach, weil die Bedingungen es erfordern: Klimawandel, Umweltzerstörung, Reduzierung der Artenvielfalt, Erschöpfung der Bodenfruchtbarkeit usw. usw.

Wir kommen ins Handeln, langsam zwar, aber unaufhaltsam.

Fokussiert auf das Wirtschaftsleben erleben wir das Ende des bisherigen „Höher, Schneller, Weiter“. Ein Planet mit endlichen Ressourcen verträgt keine Weltgesellschaft, die stetiges Wachstum anstrebt.  Das Zeitalter der Reaganomics  neigt sich dem Ende zu. Der Wirtschaftsnobelpreisträger 1976, Milton Friedman, sprach dem Shareholder Value das Wort, die die bis dahin praktizierte Nachfragepolitik in eine zügellose Angebotspolitik umwandelte. Heute erkennen wir mehr und mehr, nicht Shareholder Value sondern Stakeholder Value ist das Gebot der Stunde.

Der Wandel vollzieht sich in den Köpfen. Mit dem Erkennen, dass die rationale Vorgehensweise in ihrer vorrangigen Ausprägung den Turbo für die Ausbeutung unseres Planeten ausmacht, orientieren wir uns mehr und mehr auf die Ebene unterhalb unseres Kopfes, auf unser Herz. Orientierte sich der Verstand, die Ratio, in erster Hinsicht an Maximen, wie Effizienz, Rationalität, Produktivität, Maximierung von Profit und Leistung, verlieren diese Inhalte bei einer herzorientierten Betrachtung nicht an Bedeutung, sie verkehren sich nur aus reiner Zweckbetrachtung in eine Mittelbetrachtung.

Die Wirtschaft hat den Menschen zu dienen und nicht der Mensch der Wirtschaft!

Wir sprechen nicht umsonst von Herzensbildung, Herzensangelegenheit, Arbeiten mit Herzblut, unterschreiben mit „herzlichen Grüßen“. Was bisher im Wirtschaftsleben bestenfalls als „nett“ galt, rückt mehr und mehr in den Fokus.

Wurden in Unternehmen Mitarbeiter*innen in Kundenorientierung trainiert, dann mit dem Ziel, die Umsätze zu erhöhen. Stand bei Change-Prozessen das Erreichen einer Vertrauenskultur im Vordergrund, geschah das zum Zweck der Imageverbesserung nach innen, vor allem nach außen. Wurden Führungskräfte geschult, Mitarbeitergespräche mit Empathie zu führen, geschah das, um Reibungsverluste im Betriebsablauf vermeiden zu helfen.

Also alles Vorhaben, die wirtschaftlichen Zwecken zu dienen hatten, somit rationale Sichtweisen.

Rutschen wir bei den Betrachtungen aus dem Kopf ins Herz, lösen sich diese Zweck-/Mittelbeziehungen rasch auf. Es macht schon einen gewaltigen Unterschied, ob ich Win-Win aus geschäftlichen Gründen praktiziere, um eine langjährige Kunden-/Lieferantenbeziehung aufrecht zu erhalten oder Win-Win aus dem Herzen lebe.

Leben wir in Verbindung mit unserem Herzen, werden wir in unseren Beziehungen ehrlicher, herzlicher. Wir müssen uns nicht für unsere Verhaltensweisen erklären oder rechtfertigen, sondern erfahren „Verstehen“ in Stille, nicht mit Worten. Bewertungen, Urteile sind obsolet, wir erläutern unser „Wozu“ bzw. „Warum“ und schaffen Einsichten, anstatt uns zu überheben.

Die Transformation in eine neue Zeit ist und bleibt verbunden mit dem Paradigmenwechsel vom Kopf ins Herz. Herzliche Aussichten!