Hilfe, mein Chef ist ein Psycho
So, die Überschrift eines unlängst erschienenen Artikels im „Spiegel“. Was wie ein Hilferuf wirkt, ist im Grunde symptomatisch für das Verhältnis von Mitarbeitenden zu den Führungskräften. Die Führungskräfte tun im Grunde auch nichts anderes, sie leisten das in ihren Kräften stehende Beste. Was wird denn von ihnen verlangt? Best Performance. Profitmaximierung. Leistungssteigerung. Produktivität. Ist der Chef ein Psycho, dann funktioniert das meistens in besonderer Weise, denn ein solche Persönlichkeit verbreitet meistens Angst und Schrecken, mit dem Effekt, die Mitarbeitenden funktionieren, um sich nichts zuschulden kommen zu lassen, holen alles auch sich heraus, um ja nicht aufzufallen. Mit Wohlgefühl hat das allerdings nichts mehr zu tun.
Wie verquer ist eine solche Sicht.
In Zeiten von „MeToo“, Dopingskandalen, der Aufdeckung von Korruptionen, um z.B. eine Fußballweltmeisterschaft nach Deutschland zu holen und weiteren Ungerechtigkeiten, die in Kauf genommen werden, mit einer Einstellung: „Was nicht sein kann, das nicht sein darf“, neigen sich immer mehr dem Ende zu.
Die Bedingungen in Unternehmen und Verwaltungen rücken damit auch immer mehr in den Fokus. Was für ein Widersinn, dass Menschen aufgrund von systembedingter Willkür in Stress und Krankheit geraten, wo doch, welch Hohn, die Menschen gemäß der meisten Unternehmensleitlinien ja die Wichtigsten sind.
Was nicht sein kann, das nicht sein darf?
Die Unternehmen und Verwaltungen, die jetzt umsteuern und nicht mehr dem Prinzip der Profitmaximierung das Wort reden, sondern dem Faktor M, dem Faktor für Menschlichkeit den Vorrang geben, werden in der Zukunft Wettbewerbsvorteile haben. Die Transformation der Gesellschaft, im Umschalten vom „Höher, Schneller, Weiter“, auf Nachhaltigkeit und sozialen Ausgleich ist in vollem Gange. Wer jetzt die Zeichen der Zeit erkennt und seine Organisation zukunftssicher gestaltet, wird weiter organisch wachsen können, ohne den gegenwärtigen erheblichen Verschleiß von Mensch und Material.
Ein solches Projekt zum Verwirklichen des Faktors M muss zum Umsteuern bereits die Elemente beinhalten, um die es in Zukunft gehen soll:
- Vorbild Führungskraft
- Authentisch kommunizieren
- Führen mit Stil
- Resilienz/Gesundheit
Das Ganze in einem selbstgesteuerten innovativen System der kontinuierlichen Verbesserung.
Nicht die Führungskräfte, ob Psycho oder nicht stellen das Problem dar, sondern das der Vergangenheit angehörende System. Wer jetzt in den Faktor M investiert, leistet nicht nur einen Beitrag für seine eigenen Belange, sondern unterstützt den gesamten Transformationsprozess in verantwortlichem Maße.