Ein Tabu stellt in Unternehmen zumeist immer noch das Thema „Angst“ dar. Gerade Führungskräften fällt es schwer, sich diesem Thema zu widmen, zu groß ist die „Angst“ als Versager zu gelten oder als unfähig eingeschätzt zu werden.
In den 60er/70er Jahren prognostizierten Zukunftsforscher und (seriöse!) Arbeitswissenschaftler, dass die Zukunft eine sehr viel Leichtere sei. Leichter insofern, dass Roboter und Automaten den Menschen die Arbeit abnehmen würden. Der Effekt davon: die in Erwerbsarbeit befindlichen Menschen hätten mehr Mußezeit. Muße für Kultur, Kontemplation, Familie, Hobby und der Dinge mehr.
Es heißt schlicht, der Mensch ist das Wichtigste – allerdings als Mittel zum Zweck. Der Paradigmenwechsel besteht nunmehr darin, den Menschen im Arbeitsleben per sé als das Wichtigste anzusehen.
Der Maxime der Menschlichkeit gerecht zu werden, werden sich immer mehr Unternehmerinnen und Unternehmer bewusst und stellen in dem Sinne sich selbst und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Mittelpunkt des betrieblichen Geschehens.
Der Mensch steht im Mittelpunkt, nicht die Wirtschaft, nicht die Ziele, die es mit menschlicher Hilfe zu erreichen gilt. Die Teilung von Arbeit und Leben und der Versuch beide Phasen in „Balance“ (Work-Life-Balance) stellt den Anspruch von Humanität im Arbeitsleben auf den Kopf.
Der Wandel ist im vollen Gange und lässt sich auch nicht mehr zurückdrehen. Gott sei Dank, möchte man sagen, denn das alte Paradigma: „Ohne Fleiß, kein Preis“, neigt sich in der gemeinten Absicht seinem Ende zu.
Die Weltgesellschaft befindet sich im Wandel, ganz einfach, weil die Bedingungen es erfordern: Klimawandel, Umweltzerstörung, Reduzierung der Artenvielfalt, Erschöpfung der Bodenfruchtbarkeit …
Veränderungen von den Ursachen her ableiten, anstatt an Symptomen herumdoktern. Wenn in der Gallup Studie als Hauptgrund für die fehlende emotionale Bindung der Mitarbeiter*innen das Vorgesetztenverhalten benannt wird, dann gilt es, genau dort den Hebel anzusetzen.
Was braucht die Erde?
Zuwendung, damit die Ressourcen der Erde wieder in Balance kommen mit den Bedürfnissen der Menschen und aller auf ihr lebenden Wesen. Motto: Entsagung statt Beschränkung
In einem der vorhergehenden Blogs zum Wandel der Zeit beschrieb ich den Wunsch der Menschen nach Orientierung in der VUKA Welt (VUKA = volatil, ungewiss, komplex, ambiguous). Dazu schrieb ich, dass den Kompass dazu Werte bilden, ethische Werte. Heute ist z.B. die Bekämpfung von Korruption ein Mittel für ein intaktes gesellschaftliches Miteinander. Das ist aber zu wenig.